QUITTE - DER GOLDENE APFEL!

Heute möchte ich euch etwas über die Quitte erzählen. Die Quitte ist eine Frucht, die weitgehende in Vergessenheit geraten ist. Zu Unrecht, denn sie ist reich an Vitamin C, Ballaststoffen und Pektin, einem Geliermittel, das man für Marmeladen und Gelees braucht. Außerdem schmeckt sie süß-säuerlich und aromatisch.

Sie wird auch Urapfel, goldener Apfel oder Venusapfel genannt. Sie enthält Vitamin C, Kalium, Magnesium, Eisen, Kohlenhydrate, Ballaststoffe und Eiweiß. Man kann die ganze Frucht verwerten. Schale, Fruchtfleisch, Kerne. Auch die Blüten und die Rinde kann man arzneilich verwenden.

 

Ihre Wirkung ist vielfältig:

Sie wirkt magenschleimhautschonend, entzündungshemmend, reguliert den Darm, erhöht den Gallenfluss und ist leberprotektiv. Sie spült die Nieren, erhöht die Dopamin-Produktion und wirkt damit stimmungsaufhellend, reguliert den Blutzuckerspiegel und senkt Blutzucker. Für die Atemwege wirkt sie hustenlindernd und befeuchtet die Schleimhäute.

 

Ich habe vor kurzem meine Quitten geerntet und möchte euch drei Rezepte vorstellen, die ihr mit dieser leckeren Frucht ausprobieren könnt. Ihr braucht dafür nur wenige Zutaten und etwas Zeit.

 

Das ist ein einfaches Dessert, das ihr warm oder kalt genießen könnt. Ihr braucht dafür etwa

• 1 kg Quitten
• 500 ml Wasser
• 150 g Zucker
• 1 Zimtstange und 2 Nelken.

Schält die Quitten, entfernt das Kerngehäuse und schneidet sie in kleine Spalten. Gebt sie in einen Topf mit dem Wasser, dem Zucker und den Gewürzen und bringt alles zum Kochen. Lasst es dann bei mittlerer Hitze etwa 30 Minuten köcheln, bis die Quitten weich sind. Nehmt die Gewürze heraus und serviert das Kompott nach Belieben mit Sahne, Vanilleeis oder Joghurt.

 

Ich habe meine Quitten über Nacht in einem Gusseisentopf mit Deckel (bei Niedrigtemperatur) mit der Restwärme im Holzbackofen gegart. Sie werden orange und entwickeln einen intensiveren Geschmack. Hat super funktioniert.

 

Das ist ein klassischer Brotaufstrich, der besonders gut zu Käse passt. Ihr braucht dafür etwa

• 2 kg Quitten
• 1 l Wasser
• 500 g Gelierzucker (2:1) und den
• Saft einer Zitrone.

Wascht die Quitten gründlich (besser mit einem Tuch abreiben um die bitteren Haare zu entfernen) und schneidet sie in grobe Stücke (mit Schale und Gehäuse). Gebt sie mit dem Wasser in einen großen Topf und kocht sie etwa 1/2 Stunde lang, bis sie sehr weich sind. Gießt den Sud durch ein feines Sieb oder ein Mulltuch in eine Schüssel und drückt die Früchte leicht aus. Ihr solltet etwa 750 ml Saft erhalten. Gebt den Saft mit dem Gelierzucker und dem Zitronensaft in einen sauberen Topf und bringt ihn zum Kochen. Lasst ihn vier Minuten sprudelnd kochen und macht dann eine Gelierprobe:

Gebt einen Tropfen auf einen kalten Teller und schaut, ob er fest wird. Wenn nicht, kocht ihn noch etwas länger. Füllt das Gelee heiß in saubere Gläser mit Schraubdeckeln und stellt sie auf den Kopf, bis sie abgekühlt sind.

 

Das ist ein traditionelles Gebäck, das sich auch gut als Geschenk eignet.

Ich habe dazu die Früchte genommen, die beim Gelee übrig geblieben sind.

 

Wenn ihr nur Quittenbrot macht, dann geht es so:

Ihr braucht dafür etwa

• 1 kg Quitten
• 500 g Zucker
• 1 Zitrone und etwas Butter zum Einfetten.

Schält die Quitten, entfernt das Kerngehäuse und raspelt sie grob. Gebt sie in einen Topf mit dem Saft der Zitrone und kocht sie etwa 15 Minuten, bis sie weich sind. Püriert sie dann mit einem Stabmixer oder einer Küchenmaschine zu einem feinen Mus. Gebt den Zucker dazu und kocht die Masse unter ständigem Rühren bei starker Hitze etwa 15 Min. lang, bis sie dickflüssig und dunkelgelb ist. (Achtung es spritzt!)

 

Fettet eine rechteckige Form (etwa 20 x 30 cm) mit Butter ein und streicht die Masse gleichmäßig darauf. Lasst sie über Nacht abkühlen und trocknen. Das kann 2-3 Tage dauern oder ihr beschleunigt es im Backrohr bei 60-80 Grad. Schneidet sie dann in kleine Rauten oder Quadrate. Ihr könnt das Quittenbrot nach Belieben mit Puderzucker oder Kokos bestäuben oder in Schokolade tauchen.

 

Quittengel oder Quittenschleim wird mit den KERNEN hergestellt.

Anwendung bei Brandwunden Wunden, Schnitten Geschwüren, Eiterungen

 

ZUTATEN

1 TL Quittenkerne

200 g Wasser

zur Konservierung 20 g Alkohol (Korn, Vodka)

 

ZUBEREITUNG

Quittenkerne in ein Glas füllen und mit Wasser übergießen. Zugedeckt über Nacht stehen lassen.

Am nächsten Tag das Quittenschleim filtern und in eine Flasche/Tiegel füllen.

Haltbarkeit:

Der Quittenschleim ist ca. 1 Woche im Kühlschrank haltbar. (ohne Alkohol)

Für eine längere Haltbarkeit soll etwas Alkohol zugegeben werden.

Anwendung: Der Quittenschleim wirkt beruhigend bei gereizter Haut, Sonnenbrand, Husten, entzündete Augen, Allergien, Entzündungen, Rötungen, Juckreiz, irritierte Brustwarzen, Windeldermatitis, rissige und trockene Haut. Zudem befeuchtet die Vaginalschleimhaut bei Scheidentrockenheit. 

 

Die SCHALE habe ich getrocknet und verwende sie für QUITTEN-SCHALENTEE.

 

Ich hoffe, ihr habt Lust bekommen, diese Rezepte auszuprobieren. Die Quitte ist eine tolle Frucht, die viel mehr Aufmerksamkeit verdient hat. Lasst mich wissen, wie euch die Rezepte geschmeckt haben oder ob ihr noch andere Ideen habt, was man mit Quitten machen kann.

 

Schöne Zeit euch

Helga